Goethe-Gesellschaft Kassel e.V.

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Goethe

Friedrich Wilhelm von Schadow (1788-1862): Die Freiheit in der Gestalt Klärchens erscheint Egmont im Traum

6. September 2024, Prof. Dr. Jochen Golz: „Wie die Großen mit den Menschen spielen“ – Goethes Trauerspiel „Egmont“

In Goethes Stück, im Herbst 1775 im Anschluss an historische Quellenstudien begonnen, doch erst 1787 in Italien vollendet, spiegelt sich seine Entwicklung als Staatsmann und Künstler im ersten Weimarer Jahrzehnt. Im Handeln des Titelhelden verschafft sich ein Traum von politischer Freiheit Geltung, dem angesichts starrer diktatorischer Verhältnisse keine Erfüllung beschieden ist, dem aber Beethoven bezwingende musikalische Gestalt verliehen hat. An der Macht der Umstände scheitern auch harmonische menschliche Bindungen, scheitert ganz konkret Egmonts Liebe zu Klärchen.

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Werther und Lotte beim Walzen

16. Mai 2024, Prof. Dr. Lucia Ruprecht:
Werthers Walzer – Tanz als kulturelle Kodierung von Liebe und Intimität

In dem berühmten Brief vom 16. Juni beschreibt Werther eine Tanzszene. Im Miteinander-Drehen des damals noch skandalumwitterten Walzers spinnt sich das Paar in einen Kokon der Zweisamkeit ein, der den sozialen Raum in der Wahrnehmung der Tanzenden vollständig zurücktreten lässt. Im Walzer mit Lotte erlebt Werther gelingenden Körperkontakt sowie die beglückende Illusion einer Bindung, die das Leiden des modernen Menschen an der Individuation zu transzendieren scheint. Zum Problem wird Werthers Anspruch auf Exklusivität dieser Erfahrung; seine Negierung von deren rituellem Charakter bzw. prinzipieller Wiederholbarkeit.
Lucia Ruprecht entwickelt eine Lektüre, die Aufschlüsse über die ästhetische Kraft des Briefs vom 16. Juni gibt, die Konturen von Werthers “Krankheit zum Tode” schon in den frühen Briefen des Romans erkennt und – gleichsam en passant – eine kurze Geschichte des Gesellschaftstanzes im 18. und 19. Jahrhundert präsentiert.

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Werthers Walzer – Tanz als kulturelle Kodierung von Liebe und Intimität
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David Lloyd Glover - Tangled English Cottage (with permission by David Lloyd Glover)

18. April 2024, Dr. Dorothea-Michaela Noé-Rumberg:
Naturgesetze als Dichtungsprinzipien –
Eine Einführung in grundlegende Denkfiguren Goethes

Was Goethes Werk für uns heute interessant macht, ist nicht zuletzt die enorme gedankliche Spannweite und Mannigfaltigkeit der Interessen, die sich darin manifestiert. Und doch sind die Subjektpositionen des Naturforschers und des Dichters in Goethes Fall nicht voneinander zu trennen: Es ist derselbe Mensch, der dichtet und denkt.
Dr. Dorothea-Michaela Noé-Rumberg zeigt anhand konkreter Beispiele auf, wie die Gesetze der Natur, die er auf der Basis einer phänomenologischen Naturbetrachtung formuliert, auch für seine Dichtungen produktiv werden bzw. konstitutiv sind.

18. April 2024, Dr. Dorothea-Michaela Noé-Rumberg:
Naturgesetze als Dichtungsprinzipien –
Eine Einführung in grundlegende Denkfiguren Goethes
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Léon Lebègue - The Chaste Lover (1899)

21. März 2024, Dr. Andreas Beck:
“Der ehrliche (?) Prokurator” –
Abschied von der ‘moralischen Erzählung’

In seiner Erzählung “Der ehrliche Prokurator” – aus den “Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten” (1795) – greift Goethe eine pikante Geschichte aus einer französischen Novellensammlung aus dem 15. Jahrhundert aus, den “Cent Nouvelles Nouvelles”. Während die französische Novelle das ältere Erzählmodell des “triangle érotique” moralphilosophisch überschreibt, überschreibt Goethe eine in ihren Pointen inzwischen ihrerseits abgestumpfte Tradition “moralischen” Erzählens und findet so zu einem Lebensentwurf, in der der Bezugspunkt eines gelingenden Lebens weder in der Lust der Sinne noch in einem moralischen Gesetz gefunden wird, sondern in dem Gedanken, “auf seine eigene Weise ungehindert tätig [zu] sein” (Goethe, “Die guten Frauen” (1800).

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“Der ehrliche (?) Prokurator” –
Abschied von der ‘moralischen Erzählung’
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Loius Icart: Faust II, 2. Akt, Laboratorium. Die Entstehung des Homunkulus (1943).

10. Januar 2024, Dr. Paul Kahl:
“Faust” – Drama der Moderne

Goethes Werk ist ein Werk der Modernisierungen: Seine Literatur greift Grundmotive der Weltliteratur auf und überführt sie in die Moderne – als eigenständige Neudichtung.
Deshalb ist Goethes Werk für uns relevant: Weil es zugleich bewahrt und modernisiert. Goethes “Faust”-Dichtung bewahrt Überliefertes in sich und ist zugleich ein Modernisierungsentwurf. Wer dazu einen Zugang finden möchte, darf über den Ballast mancher Einzelheiten hinwegsehen.

10. Januar 2024, Dr. Paul Kahl:
“Faust” – Drama der Moderne
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Dirk von Petersdorff: "Glaube und Liebe in Goethes Gedichten". Wallstein 2019.

09. November 2023, Prof. Dr. Dirk von Petersdorff:
Glaube und religiöse Erfahrung in Goethes Gedichten

Goethes Werk ist vielstimmig, auch in religiösen Fragen. Goethe kann erklären, dass der Mensch vollständig autonom und ohne Beziehung zum Göttlichen leben soll. Aber er kann auch in der Natur die Stimmen von Geistern hören. Und er kann sich für die Annahme höherer Wesen aussprechen, die dem Menschen Orientierung geben. Im Vortrag wird diesen unterschiedlichen Positionen nachgegangen.

09. November 2023, Prof. Dr. Dirk von Petersdorff:
Glaube und religiöse Erfahrung in Goethes Gedichten
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Podcast 02 – “Ein für allemal am Bestehenden festhalten?” Gesellschaftlicher Wandel im Zeichen politischer Polarisierung.

Uraltes “Menschliches-Allzumenschliches” bricht sich in den Freiräumen Bahn, die im gesellschaftlichen Umbruch der Revolutionszeit entstehen. – Von borniertem Sich-Verschanzen in den eigenen Positionen in Zeiten politischer Polarisierung.

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Podcast 03 – Der Konversationszirkel der Baronesse und das gesellige Erzählprojekt des Abbés

Auf der Suche nach einer “asthetischen Sozialtherapie”? – Formen des Umgangs mit menschlichem Egoismus – oder, positiver formuliert, mit der “unvorgreiflichen Individualität” des Menschen (Andreas Beck) – wenn diese(r) sich, in den Freiräumen “der neuern Zeit” (Goethe), radikal zuspitzt.

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